„Retten ist immer Teamwork – Prävention soll verstärkt in der Schule beginnen“ Innenstaatssekretär Wilfried Klenk im Austausch mit Vertretern der Blaulichtfamilie

Veröffentlicht am 08.11.2022

Einen großen Dank, viel Lob und seine persönliche Wertschätzung äußerte Innenstaatssekretär Wilfried Klenk gegenüber den zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen in Mittelbaden. Die haupt- und überwiegend ehrenamtlich Aktiven folgten einer gemeinsamen Einladung der beiden CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Wald und Dr. Alexander Becker sowie des CDU-Kreisverbandes Rastatt unter der Vorsitzenden Brigitte Schäuble.

Klenk, der selbst aufgrund seiner langjährigen Tätigkeiten beim DRK durch und durch ein Mitglied aus der Blaulichtfamilie ist, verkörperte das Wir-Gefühl mit den anwesenden „Kameradinnen und Kameraden“ in einem intensiven Austausch auf Fachebene und Augenhöhe. Zunächst erläuterte der Staatssekretär die Lehren, welche das Innenministerium aus der Ahrtal-Katastrophe gezogen hatte. 30 Millionen Euro seien für den Ausbau des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes im neuen Doppelhaushalt 2023/24 in Baden-Württemberg eingeplant. Mit zusätzlichen Mittel für den Katastrophenschutz in Baden-Württemberg könnten die Blaulichtorganisationen noch besser ausgestattet werden. Tausende Bevölkerungsschützer seien jeden Tag rund um die Uhr für die Bevölkerung da. Es gebe viele Problemfelder, die angegangen werden müssten: Ein funktionsfähiges Meldesystem allem voran, zusätzlich auch die Vorbereitung und Schulung der Bevölkerung bezüglich der richtigen Reaktion im Katastrophenfall, die Ausstattung von Militär, Polizei und Hilfsorganisationen mit geeigneten Hilfsmitteln, den Austausch veralteter Technik und die Investitionen im Bereich der Cybersicherheit.

Dass Prävention bereits in der Schule wichtig sei, führte Klenk weiter aus. Um auf künftige Naturkatastrophen besser reagieren zu können, haben sich Innen- und Kultusministerium auf ein Konzept für die Schulen verständigt, um Schülerinnen und Schüler auf den Ernstfall vorbereiten zu können. Denn wie man sich in einem Katastrophenfall zu verhalten habe, sei nicht selbstverständlich. Viele Menschen würden die falschen Prioritäten setzen und dadurch kostbare Zeit verlieren. Mit der Prävention in der Schule verbinde man außerdem die frühzeitige Werbung für das Ehrenamt in der Blaulichtfamilie.

Klenk warnte ebenso eindringlich, die zunehmenden Bedrohung durch Kriegsführung im Netz sehr ernst zu nehmen. „Der erste Angriff auf unsere kritische Infrastruktur kommt sicher“, so Klenk. Jeden Tag gäbe es unzählige Cyberangriffe und es sei nur eine Frage der Zeit, bis es Krankenhäuser oder auch die Energie- oder Wasserversorgung treffe. Diese moderne Kriegsführung sei eine große Gefahr, die auch die anwesenden Blaulichtorganisationen im Ernstfall tangierten.

Dass es rechtliche Grundlagen und auch eine Grundausstattung brauche, die technisch und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand sei, um die Bevölkerung im Ernstfall schützen zu können, unterstrichen die CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Wald und Dr. Alexander Becker. „Und da stehe ich meinen zuständigen Kolleginnen und Kollegen im Landtag sehr gerne auf den Füßen und so bin ich froh, dass wir von Seiten des Landes im Zuge der Haushaltsberatungen den Bevölkerungsschutz weiter stärken werden“, so Wald, der zugleich Finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist.

CDU-Kreisvorsitzende Brigitte Schäuble lobte: „Alle Hilfsorganisationen leisten Tag für Tag Unglaubliches. Damit Sie das weiterhin tun können, braucht es eine ordentliche Ausstattung, die auf den neuesten Stand gebracht wurde.“ Retten ist immer Teamwork, so der Tenor des Abends, der gefüllt war mit vielen weiteren Fachthemen wie die Umsetzung des Luftrettungsgutachtens, die Einführung der smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung in Mittelbaden oder der neue Rettungsdienstplan 2022 sowie damit verbunden ein alle Rettungsdienstbereiche übergreifendes Strukturgutachten zur bodengebundenen Notfallrettung. Zuvor besuchte Staatssekretär Wilfried Klenk mit einer kleinen Delegation die DRF-Luftrettung am Baden-Airpark.

 

Vor dem Austausch mit den Blaulichtorganisationen in Mittelbaden besuchte Innenstaatssekretär Wilfried Klenk   (5. v. li.) die DRF-Luftrettung, ebenso Teil der Blaulichtorganisationen, am Baden-Airpark mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Dr. Krystian Pracz (6. v. li.).