CDU-Kreisvorsitzende zum Projektstart eWay

Veröffentlicht am 02.07.2021

Wir bestehen auf dem Abbau nach Projektende

Nachdem die Jubelarien über die feierliche Verkehrsfreigabe von eWay-BW etwas abgeklungen sind, meldet sich der CDU-Kreisverband wieder zu Wort. “Erst hat sich die Fertigstellung der Oberleitungs-Trasse um Monate verzögert, dann wurde bekannt, dass die Kosten um dreißig Prozent  höher liegen als veranschlagt und nun fehlen auch noch die Lastwagen – ein fulminanter Projektstart sieht anders aus”, meint Brigitte Schäuble, Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Rastatt. Gleichzeitig  räumt sie ein, dass die zeitliche Verzögerung zum Teil auch der Pandemie geschuldet sei. Lange kämpfte die CDU in der Region gegen die Elektrifizierung von Teilabschnitten der Bundesstraße. Schließlich gibt es sowohl auf der A1, als auch auf der A5 bereits bestehende Teststrecken, die nur selten genutzt werden und deren Ergebnisse auf eine Auswertung warten. Auch hatte Daimler, der große Arbeitgeber in der Region, mit dem batterieelektrisch betriebenen Mercedes-Benz Actros bereits ein eigenes alternatives Testfahrzeug  zum bewährten Diesel auf die Strecke geschickt.  Die große Resonanz auf eine Unterschriftensammlung sowie eine Petition waren dennoch nicht erfolgreich – das Projekt ließ sich nicht verhindern.  Und am Ende gab es bei der letzten Landtagswahl auch  im Murgtal mehr Stimmen für die Grünen. “Dann muss man akzeptieren, dass ein grün geführtes Verkehrsministerium keine Veranlassung sieht, eine Rolle rückwärts zu machen”, so Schäuble. Auch wenn man in Stuttgart wieder gemeinsam in Regierungsverantwortung sei werde der CDU-Kreisverband das Projekt  auch weiterhin kritisch begleiten. Man sei  nach wie vor überzeugt, dass das ganze ein riesiger Flop  und das Murgtal  eine Phantomstrecke werde. Sollten die Oberleitungen nach Ablauf der Testphase nicht zurückgebaut werden, würde das Murgtal dereinst zum  Open-Air-Technikmuseum für misslungene Versuche mutieren. “Allerdings”, und da ist sich Schäuble sicher: ” es gibt preisgünstigere Formen des Erkenntnisgewinns”. Nun werde man eben mit Murgtäler Gelassenheit die geschaffenen Fakten  aushalten und gespannt auf die Sichtung des ersten Oberleitungs-LKWs warten. Gleichzeitig freue man sich schon jetzt auf den Termin in drei Jahren, “wenn das ganze Gestänge wieder abgebaut wird”. Denn man werde den grünen Verkehrsminister beim Wort nehmen und den Rückbau nach Projektende verlangen. „Darauf bestehen wir“ so die CDU-Kreisvorsitzende in einer Mitteilung, denn “versprochen ist versprochen”.