Aus der Arbeit der Kreistagsfraktion

Veröffentlicht am 16.12.2020

Chancen einer Förderstrategie erfassen

CDU-Kreistagsfraktion will Effekte einer Bio-Musterregion erörtern /Zukunftsperspektiven für bäuerliche Betriebe / Vernetzung Gebot der Stunde

Das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium hat fünf neue „Bio-Musterregionen“ ausgewiesen, darunter auch im Landkreis Rastatt. Die CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises hat diese aktuelle Nachricht auf ihrer Fraktionsberatung aufgegriffen. Auch die drei CDU-Abgeordneten Tobias Wald, Dr. Alexander Becker (Landtag) und Kai Whittaker (Bundestag) hatten sich zuvor unterstützend bei Minister Peter Hauk für die Bewerbung aus der Region stark gemacht. „Wir sind bei den Themen einer nachhaltigen Landwirtschaft, einer biologischen und regionalen Ernährung aufgeschlossen“, sagt Andreas Merkel, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.

Mit der Ausweisung solcher Regionen will die Landesregierung die regionale, ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft fördern, Akteure vernetzen, um bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Anbaufläche in Baden-Württemberg nach diesen Prinzipen zu gestalten. „Nachhaltige Landwirtschaft, regionale Strukturen vom Anbau bis zur Vermarktung sind Ziele, die wir als Kreistagsfraktion begrüßen“ so Fraktionschef Andreas Merkel. „Das soll auch kein bloßes Etikettieren sein, sondern eine Orientierung an Nachhaltigkeit und bewusstem Einsatz der Ressourcen.“ Dafür gebe es durchaus einige interessante Akzente in der Region, etwa der Naturpark Schwarzwald mit seinen Bauerhofläden, den Naturparkmärkten und den Naturparkschulen, wo bereits Grundschüler lernen, wie Honig entsteht oder Apfelsaft gemacht wird.

CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Merkel: „Das Regionalkonzept interessiert uns, um die Chancen einer solchen Förderstrategie zu erfassen.“ Wichtig, so CDU-Fraktionsmitglied Georg Feuerer (Bühl) ist, dass wir Interessen aller heimischen Erzeuger berücksichtigen: „Ohne engagierte Landwirte wird es auch keine nachhaltige Landwirtschaft geben, gerade die Winzer, Obst- und Spargelbauern in der Region, aber auch die Nebenerwerbsstrukturen müssen mitgenommen und eingebunden werden, um deren Bedürfnisse zu berücksichtigen“. Da gehe es auch um die Zukunftsperspektive für bäuerliche Betriebe, denen eine Nachfolge fehlt oder die Unterstützung brauchen.

„Wenn wir es schaffen, dass vom Imker bis zum Gemüsebauer, vom Erdbeerhof bis zum Fleischproduzent in der Region Perspektive und Zukunft entsteht, dann hat die Förderkulisse der insgesamt vierzehn Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg große Aufgaben“, betont Kreisrat Georg Feuerer (Bühl). „Natürlich wissen wir, dass gerade unsere Region leider große Flächen hat, die einem Vor-Ernte-Monitoring unterworfen sind, weil die PFC-Belastung groß ist“, erläutert Andreas Merkel, was natürlich für einen biologischen Anbau eine Hypothek sei. Bei tausend Hektar belasteter Fläche in der Rheinebene sei die Aufmerksamkeit durch das Landwirtschaftsministerium hilfreich.

„Vielleicht können wir mit dem Rückenwind der „Bio-Musterregion“ auch für die topografisch herausfordernden Nebenerwerbslandwirte im Murgtal, die Streuobstwiesen und Beweidung der Seitentäler etwas erreichen und auch die in der Förderkulisse genannten Handwerklichen Betriebe mit einbeziehen“, blickt Andreas Merkel in die Zukunft. Mit der positiven Nachricht aus Stuttgart können nun die damit verbundenen Aspekte erörtert und Strategien für den landwirtschaftlichen Sektor entwickelt werden. Die mit der Bio-Region beabsichtigte Vernetzung ist ohnehin das Gebot der Stunde, gerade der Landkreis Rastatt mit dem Landschaftserhaltungsverband sei ein solches Leuchtturmprojekt der Vernetzung von Landwirtschaft und Naturschutz.