Motto: „Füreinander“ – Freiwillige und Ehrenamtliche nähen Atemschutzmasken

Veröffentlicht am 31.03.2020

Seit zwei Jahren bin ich in Rente, aber mein Herz schlägt noch immer für das Rote Kreuz. Deshalb engagiere ich mich in der „Servicestelle Ehrenamt“ des DRK-Kreisverbandes Bühl-Achern e.V.  Und in dieser Eigenschaft erreichte mich der Auftrag von Vorstand Felix Brenneisen, die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Sozialarbeit zu motivieren, für das Pflege- und Rettungsdienstpersonal als Notfallmaßnahme Atemschutzmasken zu nähen. Gesagt, getan: Natascha Gegg, Vorstandsassistentin, lieferte die Nähanleitung, die man auch auf der Homepage des DRK-Kreisverbandes Bühl-Achern findet, und ich habe ruck zuck die ersten freiwilligen „Näherinnen“ überzeugt, wie sie helfen können. Da unser Kleiderladen „Fundus“ aufgrund der Coronavirus-Situation geschlossen ist, die „Aktivierenden Hausbesuche“ nicht durchgeführt werden können und leider auch das Projekt „Begleitetes Reisen“ auf Eis liegt, engagieren sich die Ehrenamtlichen dieser Projekte seit letzter Woche  beim Nähen von Atemschutzmasken. Die selbstgenähten Atemschutzmasken bieten zwar keinen 100-%igen Schutz, sie helfen aber bei der Eindämmung von Tröpfcheninfektionen.

Die Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen ist für die Servicestelle Ehrenamt und für mich persönlich eine Herzensangelegenheit. Deshalb versteht es sich von selbst, dass ich für eine solche Aktion nicht nur mein DRK-, sondern mein ganzes Netzwerk über E-Mail, WhatsApp und Facebook genutzt habe: Frauenunion Bühl und Umland sowie CDU-Stadtverband Bühl, Kreisseniorenrat, Familie, Freunde und Bekannte; so kam eine „Lawine“ ins Rollen und mein Telefon stand nicht mehr still. Ich war beeindruckt von der großartigen Solidarität, die wir für dieses Projekt erfahren durften und zwischenzeitlich haben wir den Eindruck, in ganz Mittelbaden stehen derzeit die Nähmaschinen nicht mehr still. Und wer nicht nähen kann, aber helfen möchte, bringt sich auf seine Weise ein: In großen Mengen wurde Stoff gespendet, sogar eine Nähmaschine wurde uns geschenkt.

Wir leben im Zeitalter der Gleichberechtigung: Da war bei uns die Freude groß, als sich der erste Mann gemeldet hatte, dass auch er Atemschutzmasken nähen möchte.

Während ganz Deutschland sich über den Mangel an Klopapier oder Mehl erregt, stehen wir vor der Herausforderung, dass die Gummibänder für unsere Atemschutzmasken knapp werden. Trotz dieser großartigen Nähaktion werden die FFP2- und FFP3-Atemschutzmasken in unserem Kreisverband benötigt. Was lag für mich da näher, als den Kontakt zu unseren beiden Abgeordneten, Kai Whittaker MdB sowie Tobias Wald MdL zu suchen. Beide haben uns sofort ihre Unterstützung zugesagt, damit auch Rettungsdienst und Pflegedienste bei der Verteilung der vom Bundesgesundheits- ministerium georderten FFP2- und FFP3-Atemschutzmasken Berücksichtigung finden.

Nachdem wir diesen ausgezeichneten Zusammenhalt der Menschen erleben dürfen – über Partei- und Vereinsgrenzen hinweg und die Coronakrise uns alle betrifft, habe ich unserem Vorstand den Vorschlag unterbreitet, dass diese Aktion eine gemeinsame Aktion werden soll unter dem Motto „von Mensch zu Mensch“, gemeinsam organisiert von DRK-Kreisverband Bühl-Achern, der Stadt Bühl und dem Caritasverband. Gern hat er diesen Vorschlag aufgegriffen, die entsprechenden Gespräche geführt und wir freuen uns auf eine Allianz der Solidarität unter dem Motto: Füreinander! Und wenn diese Verbindung funktioniert, habe ich schon die nächste Idee für ein gemeinsames soziales Projekt – für gute Zeiten nach Corona.

Ihre Doris Schmith-Velten